Eigentlich sollte heute was ganz anderes kommen, aber aus spontanem Anlass ändere ich die Sache mal kurz. Wie der Titel schon sagt, ich komm mir irgendwie vor wie Jona: Ich beschäftige schon seit längerem mit dem Zeit-für-Gott-Programm (http://www.gjw.de/zeit-fuer- gott-fsj/). Kurz gesagt geht es dabei darum, dass man in der Nähe von Berlin einige Eignungstests durchläuft und dann irgendwo in diesem Land in eine FSJ-Stelle geschickt wird, die zu den Eignungen von einem passen. Das erschien irgendwie schon immer interessant und eine Aufgabe für mich, aber mein Kopf hat sich irgendwo gewehrt.
Wenn man die Sache strikt rationell angeht, ist ein FSJ hier in der Nähe viel logischer. Man muss seine Lebensgewohnheiten kaum umstellen, für eventuelle Bewerbungsgespräche (sowohl jetzt fürs FSJ als auch später Bewerbungsgespräche für den Beruf, die während des FSJ stattfinden) ist man schön in der Nähe, man behält seinen Freundeskreis. Wie gesagt, das war eine reine Entscheidung des Verstands. Mein Herz schlug zwar immer noch leise irgendwo für das „Zeit für Gott“-Programm, aber auf das wollte ich nicht hören. Mein Verstand sagte mir, dass es einfach der angenehmere Weg sei, es hier zu machen, und ich ignorierte mein Herz. Was Gott wollte, war mir irgendwie nicht klar und auch nicht ganz so wichtig. Ich wollte meinen Weg gehen und dem Unbekannten und Neuen aus dem Weg gehen.
Irgendwo zieh ich da eine Parallele zu Jona, der auch nicht auf Gott und sein Herz hörte, dem „unbequemen“ aus dem Weg gehen wollte und sich aufs Schiff nach Tarsis machte. Die weitere Geschichte ist bekannt. Jona wurde von Bord geschmissen und von einem Fisch verschluckt.
Letzten Dienstag hat mich auch so eine Art Fisch verschluckt. Die FSJ-Stellen, die ich mir hier in der Nähe rausgesucht hatte, sind nämlich keine, wo man das FSJ statt Zivildienst machen kann (Beim „Zeit für Gott“-Programm ist dies möglich). Da ich mir eh sicher war, dass ich ausgemustert werden würde, war mir das aber egal. Sofort nach meiner Musterung wollte ich die Bewerbungen schreiben.
Doch dann kam alles anders als geplant – ich war tauglich. Zwar hatte ich angegeben, dass ich verweigere, aber die FSJ-Stellen hier in der Nähe konnte ich knicken. Sofort nach dem ich das Ergebnis der Musterung hatte, sagte ich zu Gott: „Okay, so sollte es nun mal sein, ich hab nur keinen Plan, wofür das gut sein soll“.
Auf der Rückfahrt vom Kreiswehrersatzamt kam mir das „Zeit für Gott“-Programm wieder in den Sinn. Abends begegnete ich dem Zitat von Gorch Fock: „Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt, aber ich weiß, dass er mich führt.“. Am Morgen kam mir ein Jungscharlied in den Sinn (und ging mir nicht mehr aus dem Sinn), indem es heißt:
„Ich mach mich auf die Reise, stehe auf und gehe los.
Gottes Möglichkeiten für mein Leben, die sind groß. […]
Ich freu mich auf dies Abenteuer, denn es hat ein Ziel […]
Ich will nicht unbeweglich lebenslang im Glauben stehen,
Mit Gott zu leben heißt doch immer wieder los zu gehen […]“
Mir wurde klar, dass das keine Zufälle mehr sind. (Kurzer Nachtrag: Ich habe diesen Abschnitt am Mittwoch Abend geschrieben. Von dem, was ich in der Nacht danach geträumt habe, erinnere mich nur noch an eine Sache. Nämlich dass ich in einer fremden Umgebung war, ein Haus sah, wusste, dass ich rein gehen musste, und wurde freundlich empfangen...) Gott hat mir gezeigt, wo es lang gehen soll (Und ich bin ehrlich gesagt ganz schön froh darum, dass ich es ganz normal in Freiheit entdecken konnte und nicht in einem Fischmagen…)
Ich werde nun doch auf mein Herz und auf Gott hören. Ich werde mich beim „Zeit für Gott“-Programm bewerben, in der Hoffnung, dass ich dort genommen werde. Falls ich dort genommen werde, wird es sicher eine spannende Zeit werden. Ich weiß nicht, was mich dort genau erwartet, aber wie steht so schön in meinem Taufspruch: „Ich sage dir: Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“ (Josua 1,9)
Und wenn es nicht klappen sollte? Dann sollte es halt nicht so sein, oder um es nochmal mit den Worten Gorch Focks zu sagen: „Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt, aber ich weiß, dass er mich führt.“
Wie immer sind Reaktionen herzlich willkommen. Wenn du deine Reaktion nicht öffentlich machen willst, erreichst du mich unterjesus2punktnull@googlemail.com
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen